FAQ

Hier versuchen wir kurz einige der häufigsten Fragen über Corps und Studentenverbindungen zu klären. Gerne könnt ihr uns auch Fragen schicken, oder einfach vorbeikommen, wenn euch etwas unklar ist oder näher interessiert.

Was seid ihr und wofür steht ihr?

Wir sind eine Vereinigung von Studenten (eine Studentenverbindung) - ein sogenanntes "akademisches Corps". Wofür wir stehen findest du hier.

Was wollt ihr?

Wir wollen uns in einer Gemeinschaft von jüngeren und älteren Akademikern persönlich weiterentwickeln. Wir wollen Freundschaft genießen und Spaß haben. Wir wollen, dass unsere Mitglieder auf das Leben vorbereitet werden und genau so lange auch verbunden bleiben. 

Was macht ihr?

Wir treffen uns regelmäßig, sitzen beisammen, feiern Kneipen und Partys, machen Ausflüge, führen Diskussionen, bilden uns weiter und helfen einander.

Was ist eine Kneipe?

Eine Kneipe ist eine gesellige Feierlichkeit, bei der besonders viele Mitglieder und Gäste zusammenkommen.

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Es wird geredet, gesungen und getrunken. Das Ziel ist die Stärkung des Zusammenhalts und der Geselligkeit sowie Spaß und Unterhaltung. Einen "Trinkzwang" wie man es manchmal hört gibt es nicht. Traditionell wird Bier und Wein getrunken, aber auch alles andere und selbstverständlich auch nicht-alkoholisches ist nicht verpönt.

Im Rahmen einer Kneipe finden auch besondere "Akte" statt, wie die Aufnahme eines neuen Mitgliedes, Reden oder Ehrungen.

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Wieso heißt ihr Ottonen?

Der Name leitet sich von Otto von Habsburg ab.

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Als unsere Verbindung 1922 gegründet wurde, wählte man den Namen nach Kronprinz Otto von Habsburg. Dies wurde als Symbol dafür gewählt, dem Kaiserreich trotz seines offiziellen Unterganges weiter treu zu bleiben (Legitimismus). Heute spiegelt sich das in Otto von Habsburgs Idee eines geeinten Europas als Politiker wieder (gleich mehr dazu).

Otto war auch in der Zeit des Nationalsozialismus in engem Kontakt mit dem Corps und gemeinsam kämpften sie gegen ihn an.

Neben der Tradition und der Ehre, die wir den "alten Ottonen" zukommen lassen, ist auch die Idee selbst weiterhin von Bedeutung: Otto von Habsburg war sein ganzes Leben ein engagierter Verfechter der europäischen Einigung und trat so privat und als Politiker für ein Miteinander aller europäischer Staaten ein - und diese Idee teilen wir.

Mehr dazu bei unseren Werten und unserer Geschichte.

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Was sind diese Farben? Tragt ihr die immer?

Das Couleur einer Studentenverbindung hängt meist mit dessen Gründungsgeschichte zusammen.

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Die Farben der Ottonen sind an das Kaisertum Österreich angelehnt. Mehr dazu in unserer Geschichte.

Couleur wird in der Regel getragen bei offiziellen Veranstaltungen der Verbindung, oder wenn wir Gäste bei einer anderen Verbindung sind.

Zu Couleur zählt standardmäßig die als Mütze, Kappe oder Deckel bezeichnete Kopfbedeckung (bei uns in grün mit schwarz goldenem Rand - siehe Fotos) und das Band. Das Band gibt es zweifärbig in schwarz-gold für Füchse (neue Mitglieder) und dreifärbig in schwarz-gold-grün für vollwertige Mitglieder und inaktive ältere Mitglieder.

Daneben zieren unsere Farbe auch viele andere symbolische Gegenstände, wie etwa Schläger, Wappen, Banner, Flagge usw...

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Wie werden Entscheidungen getroffen?

Für wichtiger Entscheidungen im Corps gibt es verschiedene Convente.

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Ein Convent tritt demokratisch eine Entscheidung zB über die Planung des Semesters, die Aufnahme eines neuen Mitgliedes, größere Anschaffungen für das Corps bzw. das Corpshaus oder wie bestimmte Abläufe und Ereignisse zu handhaben sind.

Convente sind nach der "Art" der Mitgliedschaft gegliedert. So gibt es Convente, denen alle beiwohnen, Convente in denen "vollwertige" Mitglieder sich mit Führungs- und Verwaltungsfragen befassen oder Convente der älteren und inaktiven Mitglieder, die der Unterstützung der jüngeren dienen.

Daneben gibt es auch den Fuchsenconvent, in dem Wissen, vor allem über das Corps an die neueste Mitglieder vermittelt wird.

Die "tägliche Führung" wird, ähnlich zu den Obleuten eines Vereines, von den 3 Chargen übernommen. Daneben gibt es "kleinere Ämter" mit spezifischen Funktionen wie zB einem Budenwart. Zur Aufrechterhaltung des Betriebes packen alle gemeinsam an.

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Und was ist mit den Neuen? Gibts da nicht strenge Hierarchien?

Neumitglieder, sind die sogenannten Füchse. Es mag sein, dass es Verbindungen gibt in denen eine strenge Rangordnung herrscht und Füchse schlechter behandelt werden - bei uns nicht.

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Wir sind alle Mitglieder des Corps und jedem wird der gleiche Respekt entgegengebracht - gut einem lang-gedienten Alten Herren vieleicht etwas mehr.

Unterschiede gibt es natürlich zum Teil bei der Aufgabenverteilung. So kommen etwa die Vorstandsrollen nur Vollmitgliedern zu. Die Fuchsenzeit dient in erster Linie zum Kennenlernen und dazu, Festzustellen ob ein Zusammenkommen in beiderseitigen Interesse liegt.

Dass ein Mitglied, weil es neu ist irgendwie schlecht oder schikanös behandelt würde ist bei uns nicht nur absolut unüblich, sondern auch schlichtweg gestattet.

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Studentenverbindung? Was ist das?

Es gibt verschiedene Arten von Studentenverbindungen. Darunter fallen neben Corps auch Burschen- und Landsmannschaften, katholische Verbindungen und weitere Ausprägungen.

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Jede Art von Verbindung hat andere Werte und Prinzipien. Manche Verbindungen haben zum Beispiel eine gemeinsame Religion oder politische Einstellung. Andere richten sich speziell an zB musische Studienrichtungen.

Ein Corps ist grundsätzlich überpolitisch und überkonfessionell und setzt daher keine Religion, Herkunft oder politische Einstellung voraus. Vielmehr geht es gerade darum, sich durch gegenseitigen Austausch zu verbinden und offen für andere Meinungen, Werte und Kulturen zu sein.

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Sind Studentenverbindungen nicht alle rechts und konservativ?

Nein. Durch die Vielfältigkeit von Studentenverbindungen gibt es welche, die sich politisch orientieren und welche die es nicht tun. So wie es auch konservativere und liberalere Verbindungen gibt. 

Und seid seid ihr konservativ oder liberal?

Jetzt wird es etwas umfangreicher:

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Wir sehen und auf jeden Fall als Teil der liberalen Verbindungen. Herkunft, Religion, Hautfarbe, Sexualität oder ähnliches sind bei uns im Gegensatz zu manch anderen bei uns - um es wienerisch auszudrücken - völlig wurscht. Wir wollen aber auch die positiven Traditionen die unsere Verbindung und unser Land hat aufrecht erhalten. Daher bezeichnen wir uns als traditionell statt konservativ. Wir sehen es als gute Sache an, das was uns und unser Land richtig und groß gemacht hat auch in Ehren zu halten und in einer zeitgemäßen und anständigen Form aufrecht zu erhalten. Es geht uns also darum das Gute der Vergangenheit zu bewahren und das heute Überholte in eine moderne Form zu bringen.

Auch, dass unsere Gründung auf der Treue zum Kaiserreich beruht, bedeutet für uns diese Idee in einer modernen Form weiterzuführen: Zu einem geeinten Europa zu stehen. Wir stehen natürlich auch zu Österreich, doch wird das Wort Patriotismus durch viele andere Gruppierungen zum Teil in der Gesellschaft als Synonym für Nationalismus gewertet. Und da unsere Gründung ja gerade als Gegenbewegung zum damals erstarkenden Nationalismus vollzogen wurde, sehen wir den Begriff Patriotismus als etwas positives und antinationalistisches, da die Idee Österreichs va zur Kaiserzeit immer schon gegen Nationalismus gerichtet wurde.

Wie wir politisch sind? Nun ja gar nicht. Zumindest nicht nach einem rechts/links Schema. Wir sehen diese Einstufung als viel zu banal, um seriöse eine Einstellung anzugeben. Bei uns findet sich auch jede politische Einstellung. Gut, der ganz rechte oder ganz linke Rand wird sich aufgrund verschiedener Umstände (zB dem Nationalismus oder unreflektierten Vorurteilen) nicht bei uns finden. Aber sofern man Toleranz und Demokratie hochhält, zu Österreich und einem geeinten Europa steht und ein gewisses Verständnis für Tradition in einem liberalen Umfeld hat, widerspricht keine sonstige politische oder auch religiöse Ansicht der Identifizierung als Ottone - ja gerade diese Vielfalt zeichnet uns auch aus und führt zu einem spannenden und respektvollen Austausch.

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Aber nehmt ihr nicht nur Männer auf?

Das stimmt nur zum Teil. Eine ordentliche bzw Vollmitgliedschaft ist nur männlichen Studenten möglich.

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Damen kann die außerordentliche Mitgliedschaft verliehen werden. Sie erhalten dafür eine Corpsbrosche und werden als Corpsschwester bezeichnet. 

Weiters sind alle Damen jederzeit bei uns auf der Bude und bei Veranstaltungen willkommen und gerne gesehen. 

Es gibt Studentenverbindungen, die rein Damen aufnehmen und auch gemischte Verbindungen. Männliche Verbindungen machen aber den überwiegenden Teil aus.

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Aber ihr fechtet? Ist das nicht gefährlich?

Ja, wir stellen uns auf Mensur.

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Das hat bei uns aber geschichtliche Gründe. (siehe hier)

Und gefährlich ist das nicht. Es gibt eine Schutzausrüstung, es ist immer ein Arzt anwesend und vor allem: Es handelt sich um kein Duell, bei dem ernsthafte Verletzung entstehen können. (mehr dazu siehe hier)

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Wie funktioniert ein Corps?

Wir haben aktive und inaktive Mitglieder.

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Die jüngeren und aktiven Mitglieder organisieren und planen das Corpsleben, Veranstaltungen und kümmern sich sozusagen um den Betrieb. Dabei lernen sie Planung, mit Menschen und Geld umzugehen und profitieren von dem Wissen der anderen - ähnlich einem Verein, nur dass Corpsbrüder ein starkes Band der Freundschaft verbindet.

Die inaktiven und älteren Mitglieder (Alte Herren) unterstützen sie dabei und helfen auch nach abgeschlossenem Studium einen guten Start ins Berufsleben zu finden.

Unsere jüngsten Mitglieder werden als Füchse bezeichnet. In der Zeit als Fuchs hat man die Möglichkeit sich ein intensives Bild vom Corps zu machen und umgekehrt. Sind beide Seiten miteinander einverstanden, dann erfolgt die Aufnahme als vollwertiges Mitglied.

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Kann man euch kennenlernen?

Natürlich. Am besten dazu eignen sich unser Budenabend und unsere Veranstaltungen.

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Man kann auch gerne per Mail oder Kontaktformular in Verbindung mit uns treten.

Wer mit dem "System" von Studentenverbindungen noch gar nicht vertraut ist, der ist am besten auf einem Budenabend oder einer Party aufgehoben für den "Erstkontakt".

Vor dem Besuch einer Kneipe ist es sicher von Vorteil, zuvor schon mal etwas darüber gehört zu haben - für die Mutigen gilt aber: gerne Anzug herausholen und ins kalte Wasser springen!

Wir beißen nicht und überzeugen gerne, dass bei weitem nicht alle Studentenverbindungen das Klischee erfüllen, das ihnen gerne nachgesagt wird.

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