Wie läuft ein Leben als Ottone ab?
Das Leben als Ottone durchläuft vier grundsätzliche Stadien. Vom Kennenlernen zur Probemitgliedschaft, weiter zum Vollmitglied und schließlich dem Alten Herren. Alle diese Mitglieder arbeiten Hand in Hand und bekleiden dazu verschiedene Aufgaben.
Das Wesen einer Studentenverbindung ist, die Gemeinsamkeit und vor allem die Unterstützung der Studierenden durch die, die ihr Studium bereits abgeschlossen haben. Das äußert sich in vielfacher Hinsicht.
- Wir bilden eine Gemeinschaft, die über eine gewöhnliche Freundschaft hinausgeht
- Wir unterstützen uns gegenseitig - egal ob privat, akademisch oder beruflich
- Wir nutzen unsere Räumlichkeiten für die Verbindung, aber auch für private Veranstaltungen, Feiern, als Lernort oder einfach als Rückzugsort für uns und unsere Freunde
- Wir wollen die meist ohnehin finanziell nicht überragend gestellten Studenten dafür nicht zur Kassa bitten, als aktives Mitglied gibt es keine Mitgliedsbeiträge oder Dinge die aus eigener Tasche bezahlt werden müssen. Die Aktiven kümmern sich als Ausgleich darum, dass der Betrieb "am Laufen gehalten" wird
Im Folgenden soll kurz dargestellt werden, wie das "Leben in der Verbindung" abläuft.
Das Kennenlernen
Kenntnis. Der erste Schritt im Leben eines (späteren) Ottonen ist wohl Kenntnis von uns zu erlangen. Die meisten erfahren von uns über Freunde und Bekannte, stoßen im Internet über Wikipedia und die Website auf uns - entweder durch die Suche nach einer Verbindung oder auch Recherchen über den Widerstand gegen den Nationalsozialismus - oder durch ein zufälliges Gespräch mit einem Mitglied. Und ja, auch ein "flüssiges Gespräch" auf einer Party hat schon zu neuen Mitgliedern geführt.
Treffen. Wer dann ein paar Infos über uns gesammelt hat und Interesse entwickelt hat, der besucht uns dann. Man kommt zu Budenabenden vorbei, nimmt an Kneipen teil und trifft sich mit unseren Mitgliedern. In dieser Zeit lernt man vor allem die Leute kennen um auch sicherzustellen, dass gegenseitige Sympatie herrscht. Außerdem kann man sich etwas näher mit dem Corps beschäftigen um festzustellen, ob der erste (erhoffte) Eindruck auch stimmt.
Wer dann Interesse hat, sich dem Corps anzuschließen sucht um die Aufnahme an.
Die Aufnahme
Einsprung. Wer sich ein paar Mal mit uns getroffen hat und dazugehören will, der wird Fuchs bei uns. Die Aufnahme erfolgt im Rahmen einer kleinen feierlichen Zeremonie, in der man Band und Deckel übergeben bekommt. Ab diesem Moment ist man quasi Probemitglied. Dies dient vor allem dazu, dass man bereits kleiner Aufgaben übernimmt, das Corps intensiv kennen lernt und letztlich dazu, um festzustellen, ob die weitere Zusammengehörigkeit im Interesse beider Seiten liegt - aber keine Angst: Niemand wird gedrängt Mitglied zu werden zu werden. Auch Freunde des Corps sind als sogenannte Verkehrsgäste herzlich willkommen.
Aufgaben. Ein Fuchs hat in der Regel weniger Rechte und Pflichten als ein Vollmitglied. Ein Fuchs bekleidet bei Eignung kleinere Ämter wie den Budenwart, wirkt bei Veranstaltungsplanung mit oder betreut die Webseite. Die Fuchsia hält quasi den regulären Budenbetrieb am Laufen. Außerdem nehmen sie an den Fuchsenconventen teil, die neben ihrer Vertretung in der Verbindung durch den Fuchsmajor in erster Linie dazu dienen unsere Geschichte, Werte, Abläufe und Organisation kennen zu lernen. Daneben beginnen Füchse auch mit dem Pauken - also dem Erlernen und Üben der Techniken für die Mensur.
Fuchsenprüfung und Mensur. Hat man sich in die Verbindung eingelebt und beide Seiten wollen, dass es zu einer Vollmitgliedschaft kommt, dann neigt sich die Probezeit zu Ende. Man legt die Fuchsenprüfung ab. Hierbei handelt es sich um eine kleine Überprüfung, ob der Anwärter zur Vollmitgliedschaft auch ein bisschen in den Fuchsenconventen aufgepasst hat. Den letzten Schritt bildet dann die Mensur, auf die der Fuchs auch gut vorbereitet wird - wir stellen niemanden "auf Partie", der nicht bereit dazu ist. Aber keine Sorge: Bis jetzt hat letztlich jeder noch die Fuchsenprüfung und die Mensur "geschafft".
Die Vollmitgliedschaft
Bursch. Wer die Fuchsenprüfung bestanden hat und sich auf Mensur gestellt hat, der wird feierlich im Rahmen der nächsten Kneipe zum Burschen. Der Bursch ist das Vollmitglied und hat weitere Rechte und Pflichten als der Fuchs. Er erhält als Symbol statt dem zwei- das dreifärbige Band.
Aufgaben. Der Bursch bekleidet verschiedene Aufgaben. Allen voran stehen natürlich die semesterweise wechselnden Chargenfunktionen an. Der Senior führt die Verbindung (quasi als Obmann), leitet die Kneipen und vertritt die Verbindung nach außen. Der Consenior ist Stellvertreter des Seniors und kümmert sich um alle Belange des Paukens und der Mensur - gerade für die Füchse wird er dahingehend von allem Mitglieder unterstützt, da wir nur bestens vorbereite Leute "rausstellen". Der Subsenior ist eine Art Schriftführer und kümmert sich um interne und externe Kommunikation sowie der Dokumentation. Daneben gibt es zB noch den Fuchsmajor, welcher als erster Ansprechpartner für Interessenten und Füchse sowie deren "Lehrer" gilt. Diese Funktion wird aufgrund der Erfahrung auch oft von Alten Herren übernommen.
Diese Ämter dienen nicht nur der Verbindung selbst, sondern sollen auch in vielerlei Hinsicht als Ausbildung für berufliche oder private Aufgaben fungieren. Planung, Führung und Organisation sind wichtige Talente, die man hier in einer sicheren Umgebung mit viel Unterstützung erlernen bzw erweitern kann.
Der Alte Herr
Wer sein Studium beendet hat, fest im Berufsleben steht und finanziell sicher ist, der hat dem Corps bis dahin mit Sicherheit gut gedient hat und "darf" sich phillistrieren lassen. Damit legt man viele Pflichten ab, unterstützt das Corps aber natürlich weiterhin. Alte Herren stehen mit Rat und Erfahrung zur Seite und helfen dahingehend den "Jungen" in allen Belangen. Als Alter Herr gibt man zurück, weil man viel bekommen hat.
Die Altherrenschaft organisiert sich ähnlich wie die Aktiven. Sie kümmern sich vor allem um alle Grundlagengeschäfte und haben ein Auge auf die Jungen.
Interesse?
Besondere Voraussetzungen um bei uns dabei zu sein gibt es nicht - es reicht zu studieren bzw studiert zu haben und sich grundlegend mit unseren Werten anfreunden zu können. Wenn du diesen Werten etwas abgewinnen kannst, dann melde dich bei uns oder komm zu unserem Budenabend vorbei - dann können wir uns gegenseitig kennen lernen und ein Bild voneinander machen.
Und wenn du dir bei einem Punkt nicht so sicher bist oder gar skeptisch, dann komm trotzdem. In persönlichen Gesprächen kann man sich immer noch das beste Bild machen. Es geht letztlich darum im Großen und Ganzen die Werte und Ideen dahinter gut zu finden und nicht darum jede einzelne Überzeugung zum 100% zu teilen. Wir freuen uns auf deinen Besuch!